Wie funktionieren Verschwörungstheorien? Umberto Eco über die historischen Wurzeln von Querdenkern und Co.
Der Verschwörungskult um QAnon fabuliert von einer Elite, die das Blut gefolterter Kinder trinke. Selbsternannte Skeptiker wettern gegen vermeintliche Impfkartelle. Andere wähnen sich mitten in Deutschland in einer versteckten Diktatur. Auch wenn sie in immer neuer Gestalt daherkommen, Verschwörungstheorien durchziehen die Geschichte. Dabei verlaufen sie stets nach demselben Muster - das kaum jemand so treffend erkannt und brillant beschrieben hat wie Umberto Eco. In beständigem Ringen mit Antisemitismus, Esoterik und Pseudowissenschaft hat er schon lange vor der aktuellen Flut an Verschwörungstheorien deren überzeitliche Strukturen freigelegt. Eco fehlt - sein Werk ist gültig und aktuell wie nie.
Über den Autor Umberto Eco
Umberto Eco wurde am 5. Januar 1932 in Alessandria (Piemont) geboren und starb am 19. Februar 2016 in Mailand. Er zählte zu den bedeutendsten Schriftstellern und Wissenschaftlern der Gegenwart. Sein Werk erscheint bei Hanser, zuletzt u.a. der Roman Nullnummer (2015), Pape Satàn (Chroniken einer flüssigen Gesellschaft oder Die Kunst, die Welt zu verstehen, 2017), Auf den Schultern von Riesen. Das Schöne, die Lüge und das Geheimnis (2019), Der ewige Faschismus (2020) und Der Name der Rose (Jubiläumsausgabe, 2022).Milo Manara, 1945 geboren, ist ein italienischer Zeichner, den Umberto Eco sehr bewunderte. Zu seinen wichtigsten Werken gehören Der Mann aus Papier (1984 im Volksverlag unter dem Titel Vier Finger erschienen) sowie Comic-Versionen zweier nie verfilmter Drehbücher von Federico Fellini.Milo Manara, 1945 geboren, ist ein italienischer Zeichner, den Umberto Eco sehr bewunderte. Zu seinen wichtigsten Werken gehören Der Mann aus Papier (1984 im Volksverlag unter dem Titel Vier Finger erschienen) sowie Comic-Versionen zweier nie verfilmter Drehbücher von Federico Fellini.Anna Leube übersetzte u.a. Michael Ondaatje, Flannery O'Connor, Jean Rhys, Shirley Jackson, Claudio Magris, Umberto Saba, Alberto Savinio, Italo Svevo und Giovanni Verga.