Das epochemachende Werk des großen deutschen Astronomen liegt nun in einem sorgfältig ausgestatteten Nachdruck vor. Kepler hat sich viele Jahre mit der Frage nach dem Zusammenhang zwischen Umlaufzeit und Abstand eines Planeten von der Sonne beschäftigt und vermutet, dass der Aufbau des Planetensystems mathematisch ausdrückbar sein müsse. Nach mühevollem Suchen verkündet er die Bestätigung seiner Vermutung in dem Gesetz, dass es für alle Planeten ein konstantes Verhältnis zwischen dem Quadrat der Umlaufzeit und der dritten Potenz des mittleren Abstandes gibt. Dieses 3. Planetengesetz Keplers bildet zusammen mit seinen beiden ersten, in der "Neuen Astronomie" mitgeteilten Gesetze, die Grundlage moderner Himmelsphysik. Seit Max Caspar die deutsche Übersetzung des in lateinischer Sprache verfassten Werkes "Harmonice Mundi" Keplers vorlegte, haben Wissenschaft und Forschung größten Gewinn daraus gezogen. Der Band enthält eine Betrachtung des in seinen einzelnen Teilen "harmonisch", d.h. mathematisch angelegten Kosmos. Der Leser gewinnt vor allem dank der ausführlichen Einleitung und des Kommentars von Max Caspars einen Zugang zu dem vielschichtigen Werk.
Über den Autor Johannes Kepler
Johannes Kepler (1571¿1630) erkrankte als Kind an den Pocken und behielt ein lebenslanges Augenleiden zurück. Nach einem Theologiestudium in Tübingen veröffentlichte er 1596 sein erstes Werk zur Astronomie. Im Zuge der Gegenreformation musste Kepler nach Prag fliehen, wo er 1601 kaiserlicher Hofmathematiker wurde. 1619 veröffentlichte er seine Ergebnisse der Forschungen zur Weltharmonik und zur Planetenbewegung. Kepler gilt als Begründer der Wissenschaft der Astrophysik.