Graham Greene ist ein Experte in Liebesdingen, nicht aber - trotz seines überraschenden Übertritts zur katholischen Kirche - ein Verfechter der ehelichen Treue. Sich auf Abwege begeben heißt zwar nicht unbedingt, ein feuriges Abenteuer zu erleben. Es kann ebenso melancholisch angehaucht sein wie zaghaft vonstatten gehen. In jedem Fall sollte man auf den Rat guter Freunde, pedantischer Lehrer oder freundlicher Schriftsteller hören, wenn man seinen Ehepartner nicht gleich nach den ersten (eventuell misslungenen) Posthochzeitsnächten an die nächstbesten Dahergelaufenen verleihen mag. Aber Vorsicht: Gefahr dräut auch in den angestaubten mittleren Ehephasen ... Wie immer bei Graham Greene begibt man sich mit ihm auf Reisen. Denn wo könnte Fremdgehen schöner sein als an der Riviera, wo man nebenher noch günstig Antiquitäten erwerben kann und das 'Je ne regrette rien' quasi in der Luft schwebt? Oder auf Jamaika, wo der August schon zur Nachsaison zählt, die Preise moderater werden und die Anzahl der Touristen schwindet, sodass die Auswahl des Betrugspartners leichter fällt.
Über den Autor Graham Greene
Graham Greene was born in 1904. He worked as a journalist and critic, and in 1940 became literary editor of the Spectator. He was later employed by the Foreign Office. As well as his many novels, Graham Greene wrote several collections of short stories, four travel books, six plays, three books of autobiography, two of biography and four books for children. He also wrote hundreds of essays, and film and book reviews. Graham Greene was a member of the Order of Merit and a Companion of Honour. He died in April 1991.