Der große österreichisch-ungarische Frauenarzt, Ignaz Semmelweis, hat Céline schon früh fasziniert. Semmelweis, der ärztliche Revolutionär, der gegen den Unverstand seiner Zeitgenossen verzweifelt anrannte, legte die Grundlagen für die Überwindung des furchtbaren Kindbettfiebers, das Tausenden von Frauen das Leben kostete. Sein Kampf und sein leidenschaftliches Leben, das in Verzweiflung und Wahnsinn endete, wird von Céline in expressiver, nervöser und dramatischer Hast aufgezeichnet und läßt dem Leser den Atem stocken.
Während fast das gesamte Werk Célines auf Deutsch verfügbar war, wird dieses Meisterwerk seit 1937 zum ersten Mal wieder vorgestellt.
Über den Autor Louis-Ferdinand Céline
Louis-Ferdinand Céline (eigentlich Louis-Ferdinand Destouches), geboren 1894 in Courbevoie, meldete sich freiwillig zum Ersten Weltkrieg und wurde verwundet, studierte Medizin, war Armenarzt in einer Pariser Vorstadt, bevor er als Romancier und Essayist bekannt wurde, u.¿a. mit Reise ans Ende der Nacht und Tod auf Raten. Umstritten wegen antisemitischer Pamphlete, floh er gegen Ende des Zweiten Weltkrieges nach Dänemark und wurde in Abwesenheit wegen Kollaboration verurteilt, später begnadigt. Céline starb 1961 in Meudon.Hinrich Schmidt-Henkel, geboren 1959, lebt in Berlin. Er übersetzt u.a. auch Jean Echenoz, Édouard Louis, Jon Fosse, Tomas Espedal und Tarjei Vesaas. Ausgezeichnet wurde er z. B. mit dem Jane Scatcherd-Preis, dem Paul-Celan-Preis des Deutschen Literaturfonds und dem Straelener Übersetzerpreis der Kunststiftung NRW (zusammen mit Frank Heibert).