"Ein Mensch stirbt. Und? Nichts weiter. Der Wind weht weiter. Die Elbe quasselt weiter. Die Straßenbahn klingelt weiter." (Wolfgang Borchert, Draußen vor der Tür) "Selten hat ein Theaterstück die Zuschauer so erschüttert..." DER SPIEGEL zur Uraufführung, 29.11.1947 Wolfgang Borchert Draußen vor der Tür Ein Stück, das kein Theater spielen und kein Publikum sehen will Erstdruck: Rowohlt Verlag, Hamburg 1947. Uraufführung: Hamburger Kammerspiele, 21. November 1947, mit Hans Quest als Beckmann, Regie: Wolfgang Liebeneiner. Vollständige Neuausgabe, 1. Auflage, Göttingen 2018. LIWI Literatur- und Wissenschaftsverlag
Über den Autor Wolfgang Borchert
Geboren am 20.5.1921. Borchert war zunächst Buchhändler und Schauspieler. 1941 wurde er als Soldat an die Ostfront verlegt; zwei Mal wurde er wegen "Zersetzung" zu Haftstrafen verurteilt. Als er 1945 nach Hamburg zurückkam, war er bereits schwerkrank. Am 20. 11. 1947 starb er, gerade 26 Jahre alt, in Basel. Wie kein anderer artikulierte er in seinen von Melancholie durchzogenen Gedichten und Erzählungen die Bitterkeit und Trauer einer "verratenen Generation". Die Erzählung "Die Hundeblume" machte ihn mit einem Schlag berühmt: In ihr ist das traumatische Erlebnis der Gefangenschaft auf eine immer neu variierte Situation reduziert: den täglichen Hofgang der Gefangenen. Seinen größten Erfolg erzielte er mit seinem in ungeheurer Intensität gehaltenen Drama "Draußen vor der Tür", das, zunächst als Hörspiel gesendet, einen Tag nach seinem Tod in den Hamburger Kammerspielen uraufgeführt wurde. Wolfgang Borchert gilt als Repräsentant der sog. "Trümmerliteratur" und Wegbereiter der Nachkriegsliteratur.