Interkulturelles Denken basiert auf Kulturkonzepten der jeweils daran Beteiligten. Im Verhältnis, welches die Räume und individuellen Ausprägungen der einzelnen Kulturen zueinander herausbilden, formen sich verschiedene Kombinationen von Kommunikation und Konflikt: Dabei stehen auf der einen Seite die Möglichkeiten, ja Notwendigkeiten von Kommunikation und Dialog, auf der anderen Seite die Realität von oft starken Konflikten bzw. Konfliktpotentialen, durch unterschiedliche Ausgangspositionen verursacht oder ausgelöst und daher divergierenden Interessen. In der Sprache und in der mit den Mitteln der Sprache gestalteten Literatur (im weitesten Sinn) findet dieser Befund auf die unterschiedlichste Weise seinen Niederschlag. Dies betrifft auch und erst recht den wissenschaftlichen Umgang damit, also jede interkulturell motivierte Interpretation.
Über den Autor E. W. B. (Hrsg.) Hess-Lüttich
Die Herausgeber: Ernest W. B. Hess-Lüttich ist Ordinarius für Germanistik (Sprach- und Literaturwissenschaft) an der Universität Bern (Schweiz) und Extraordinarius an der University of Stellenbosch (Südafrika). Seine Forschungsschwerpunkte liegen vor allem im Bereich der Dialog- und Diskursforschung. Er hat ca. 40 Bücher geschrieben oder herausgegeben und über 300 Aufsätze verfaßt. Er ist Präsident der Gesellschaft für Interkulturelle Germanistik und lehrte als Gastprofessor an Universitäten auf allen Kontinenten. Joachim Warmbold ist Senior Lecturer an der Universität Tel Aviv (Israel) und leitet dort den Fachbereich Deutsch in der Fremdsprachenabteilung. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Kolonialliteratur und der ehemaligen deutschen Kolonien in Afrika. Gegenwärtig arbeitet er an einer Publikation zum Thema The Jewish Presence in German Colonial Africa.