Johann Gottfried Herder spielt eine zentrale Rolle für die Entstehung der Ästhetik und der Kunstgeschichte, die beide zu den grundlegenden geistesgeschichtlichen Neuerungen des 18. Jahrhunderts gehören. Er war nicht nur ein aufmerksamer Leser und Kritiker der wichtigsten Autoren, die sich mit dieser Materie befassten, wie etwa Winckelmann, Lessing oder Baumgarten, sondern hat selbst grundlegende und umfassende Beiträge geschrieben, die immer wieder aufs Neue die Möglichkeiten und Grenzen der Kunst, der Kunstwahrnehmung und der Kunsttheorie ausloten. Der hier vorgelegte Band leuchtet vor dem Hintergrund der zeitgenössischen Kunstdiskussionen die vielen Facetten der Auseinandersetzung Herders mit der entstehenden Ästhetik und Kunstgeschichte aus, beginnend mit seinen Schriften ,Kritische Wälder' und ,Plastik' aus den 1760er und 1770er Jahren bis hin zu seinen späteren Werken.
Über den Autor Elisabeth (Hrsg.) Décultot
Elisabeth Décultot ist Professorin für neuere deutsche Literatur an der Universität Halle Wittenberg und ehemalige Directrice de Recherche im Centre National de la Recherche Scientifique in Paris. 2015 wurde ihr eine Alexander-von-Humboldt-Professur verliehen. Jana Kittelmann ist derzeit wissenschaftliche Mitarbeiterin am Interdisziplinären Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung an der Universität Halle-Wittenberg. Zu ihren Schwerpunkten zählen die Kultur, Theorie und Geschichte des Briefes.