Was ist Wirklichkeit? Das Verschwinden des Ettore Majorana von Giorgio Agamben

Enthält: Ettore Majorana »Die Bedeutung statistischer Gesetze in der Physik und den Gesellschaftswissenschaften« (postum, 1942)
CHF 19.90 inkl. MwSt.
ISBN: 978-3-95757-799-3
Einband: Kartonierter Einband (Kt)
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Unter mysteriösen Umständen verschwand vor 80 Jahren der brillante Physiker Ettore Majorana während einer Überfahrt von Palermo nach Neapel. Seither fragt man sich, wie das spurlose Verschwinden eines der vielver- sprechendsten Wissenschaftler seiner Generation zu erklären sei. Hatte Majorana, so die gängige These, die Physik aufgegeben, als ihm klar wurde, dass die Kernspaltung zur Entwicklung der Atombombe führen würde. Agamben verfolgt in seinem Buch eine andere Hypothese: Ausgehend von einer genauen Analyse des in diesem Buch erstmals auf Deutsch veröffentlichten Aufsatzes »Die Bedeutung statistischer Gesetze in der Physik und den Gesellschaftswissenschaften«, in dem Majorana zeigt, wie in der Quantenphysik Wirklichkeit in Wahrscheinlichkeiten aufgelöst wird, schlägt Agamben im Rückgriff auf Überlegungen von Simone Weil vor, das Verschwinden des Physikers als radikales Experiment zu verstehen, von der wirklichen in eine probabilistische Welt überzulaufen, die Wirklichkeit gleichsam im Selbstversuch infrage zu stellen.

Unter mysteriösen Umständen verschwand vor 80 Jahren der brillante Physiker Ettore Majorana während einer Überfahrt von Palermo nach Neapel. Seither fragt man sich, wie das spurlose Verschwinden eines der vielver- sprechendsten Wissenschaftler seiner Generation zu erklären sei. Hatte Majorana, so die gängige These, die Physik aufgegeben, als ihm klar wurde, dass die Kernspaltung zur Entwicklung der Atombombe führen würde. Agamben verfolgt in seinem Buch eine andere Hypothese: Ausgehend von einer genauen Analyse des in diesem Buch erstmals auf Deutsch veröffentlichten Aufsatzes »Die Bedeutung statistischer Gesetze in der Physik und den Gesellschaftswissenschaften«, in dem Majorana zeigt, wie in der Quantenphysik Wirklichkeit in Wahrscheinlichkeiten aufgelöst wird, schlägt Agamben im Rückgriff auf Überlegungen von Simone Weil vor, das Verschwinden des Physikers als radikales Experiment zu verstehen, von der wirklichen in eine probabilistische Welt überzulaufen, die Wirklichkeit gleichsam im Selbstversuch infrage zu stellen.

AutorAgamben, Giorgio / Hiepko, Andreas (Übers.)
EinbandKartonierter Einband (Kt)
Erscheinungsjahr2020
Seitenangabe160 S.
LieferstatusLieferbar in 48 Stunden
AusgabekennzeichenDeutsch
MasseH18.0 cm x B9.5 cm x D0.6 cm 78 g
Auflage1. Auflage
ReiheFröhliche Wissenschaft
VerlagMatthes + Seitz

Alle Bände der Reihe "Fröhliche Wissenschaft"

Über den Autor Giorgio Agamben

Giorgio Agamben wurde 1942 in Rom geboren. Er studierte Jura, nebenbei auch Literatur und Philosophie. Der entscheidende Impuls für die Philosophie kam allerdings erst nach Abschluß des Jura-Studiums über zwei Seminare mit Martin Heidegger im Sommer 1966 und 1968. Neben Heidegger waren seitdem Michel Foucault, Hannah Arendt und Walter Benjamin wichtige Bezugspersonen in Agambens Denken. Als Herausgeber der italienischen Ausgabe der Schriften Walter Benjamins fand Agamben eine Reihe von dessen verloren geglaubten Manuskripten wieder auf. Seit Ende der achtziger Jahre beschäftigt sich Agamben vor allem mit politischer Philosophie. Er lehrt zur Zeit Ästhetik und Philosophie an den Universitäten Venedig und Marcerata und hatte Gastprofessuren u.a. in Paris, Berkeley, Los Angeles, Irvine.

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