Die hier vorliegenden Erzählungen von Manuel Chaves Nogales spielen in der Zeit des Spanischen Bürgerkriegs. Seine Beobachtungen wirken wie in Echtzeit, sind historisch genau und stets nah bei den Betroffenen von Krieg und Zerstörung. Der Bürgerkrieg wird als komplexes Phänomen beschrieben, in dem es keine simple Front zwischen Gut und Böse gibt. Es entsteht ein eindrückliches Bild chaotischer Geschehnisse, die historisch gewachsen, komplex, bisweilen widersprüchlich sind. Vor allem auch dank der Texte von Chaves Nogales führt Spanien heute einen aufgeklärten Diskurs über die eigene Geschichte.
Über den Autor Manuel Chaves Nogales
Manuel Chaves Nogales, 1897 in Sevilla geboren, entstammte einer bürgerlichen und kunstbeflissenen Familie (seine Mutter war Konzertpianistin, sein Großvater ein berühmter Maler von Stierkampfszenen) und bereiste seit dem Ende der 20er-Jahre dei Länder Europas und die UdSSR. Dabei setzte er immer wieder sein Leben aufs Spiel und verfasste zahlreiche Artikel, Reportagen und Bücher. Chaves Nogales starb 1944 in London. Frank Henseleit, 1964 geboren, ist Übersetzer und Verleger in Köln. Er übersetzt aus dem Portugiesischen, Katalanischen und Spanischen u.a. Mário de Sá-Carneiro, Fernando Pessoa, Blai Bonet, Jorge Luis Borges, Joan Brossa.