Den Bildhauer und Architekten Giuliano da Maiano zeichnet Vasari als erfolgreichen und vielbeschäftigten Künstler im Dienst der Mächtigen seiner Zeit, der nicht nur in Florenz zu Ruhm gelangte, sondern auch am aragonesischen Hof in Neapel und am päpstlichen Hof in Rom. Die Brüder Antonio und Bernardo Rossellino führten eine der wichtigsten Bildhauerwerkstätten in Florenz. Bernardo Rossellino war darüber hinaus Architekt, der von Papst Nikolaus V. mit einer umfassenden städtebaulichen Erneuerung der Stadt Rom beauftragt worden sein soll. Pius II. (Piccolomini) berief ihn nach Pienza. Die Werke des Desiderio da Settignano zeichnen sich laut Vasari vor allem durch ihre grazia (Anmut) aus. Zusammen mit Antonio Rossellino markiert Desiderio den Übergang von der Ära Donatellos zu jener Michelangelos. Benedetto da Maiano behandelt Vasari ungerecht, weil er lange Zeit hölzerne Intarsien angefertigt habe, eine Kunst, die Vasari nicht schätzte. Deshalb mutmaßt er, dass Benedetto diese Kunst aus Scham aufgegeben habe, um sich der ungleich höher bewerteten Bildhauerei und Architektur zuzuwenden.
Über den Autor Giorgio Vasari
Giorgio Vasari (1511-1574) war selbst Maler und Architekt, er erbaute u. a. die Uffizien in Florenz. Auf seinen Reisen besichtigte er unermüdlich Kunstwerke und sammelte schriftliche sowie mündliche Zeugnisse. Seine 1550 veröffentlichten «Lebensläufe der berühmtesten Maler, Bildhauer und Architekten» sind die wichtigste Quelle zur Kunst der italienischen Renaissance.