"Ging dann nach München, studierte dort wie in Dresden zum Schein Architektur, da meine Eltern gegen die Malerei waren." So beschreibt Kirchner 1916 in einem Brief an Botho Graef seine berufliche Ausbildung. Ein kurzer Satz in einer sonst umfangreichen Beschreibung seines Werdegangs und jener Einflüsse, die ihn zum avantgardistischen Maler machten. Für Kirchner, so scheint es, war das Architekturstudium wenig mehr als ein notwendiger Zwang, der jedoch keine großen Spuren in seiner Werkentwicklung hinterließ. Viele seiner Architekturzeichnungen aus den Jahren des Studiums und seine Diplomarbeit sind bis heute erhalten. Die Ausstellung möchte diese unbekannte Seite des Malers in den Fokus rücken und anhand der Entwürfe und Skizzen Kirchners architektonischen Blick herausstellen.
Über den Autor Katharina (Hrsg.) Beisiegel
Katharina Beisiegel ist Kuratorin für die Kunst der Moderne und seit 2021 Direktorin des Kirchner Museums Davos.Rajka Knipper ist Sammlungsleiterin und Stellvertretende Direktorin des Buchheim Museums der Phantasie, Bernried am Starnberger See.Werner Murrer ist Rahmenexperte und Spezialist für die Rahmen des Expressionismus