In Giovanni Boccaccios »Il Decamerone«, entstanden um 1350, zeigt sich in ebenso stilbildender wie berauschender Weise die für die italienische Renaissance so typische sinnliche Lebenslust. Ursprünglich enthält der Zyklus hundert Geschichten, Parabeln und Fabeln, die sieben Frauen und drei Männer einander auf ihrer gemeinsamen Flucht vor der Pest erzählen. Aus diesem zeitlos reichen Novellenschatz hat der deutsche Dichter Klabund (1890-1928) die dreißig schönsten Erzählungen ausgewählt und auf kongeniale Weise ins Deutsche übertragen.
Über den Autor Giovanni Boccaccio
Giovanni Boccaccio, 1313 in Certaldo bei Florenz geboren, am 21.12. 1375 dort auf seinem Landgut gestorben. Als unehelicher Sohn eines Florentiner Kaufmanns und einer adeligen Französin verbrachte Boccaccio seine Kindheit in Florenz. Mit zehn Jahren schrieb er erste Gedichte. Er studierte Jura, lebte in Neapel, dann als Notar und Richter in Florenz. Freundschaft mit Petrarca. Reisen nach Rom, Padua, Avignon, Neapel. Sein weltberühmtes Hauptwerk das "Decameron" übte einen entscheidenden Einfluß auf die italienische Kunstprosa aus. Kurt Flasch, der Herausgeber, 1930 in Mainz geboren, langjähriger Professor für Philosophie mit dem Schwerpunkt mittelalterliche Philosophie an der Ruhr-Universität in Bochum, wurde im Jahr 2002 mit dem Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa ausgezeichnet.