Bierce war ein Meister der Kurzgeschichte, des scharf geschliffenen pointierten Wortes, ein Könner in der Gattung der Schauergeschichte, seinem Landsmann Edgar Allan Poe durchaus ebenbürtig.
Die in diesem Band enthaltenen Erzählungen entstammen zum großen Teil den Sammelbänden »Can Such Things Be?« und »In the Midst of Life«. Es ist eine Auswahl von gut einem Dutzend Geschichten aus dem raffinierten Schreckenskabinett dieses Autors, der sich übrigens auch mit satirischen Fabeln und mir Geschichten in der amerikanischen Tradition der »Western Tales« wie Bret Harte oder Mark Twain einen Namen gemacht hat. Erzählungen wie die Titelgeschichte »Der Mönch und die Henkerstochter« werden zweifellos immer zu den Meisterstücken der amerikanischen Literatur zählen.
Über den Autor Ambrose Bierce
1842 als zehntes von 13 Kindern einer Farmerfamilie in Ohio geboren, trat Andrew Gwinett Bierce bei Ausbruch des amerikanischen Bürgerkriegs 1861 einem Regiment aus Indiana bei, wurde zweimal verwundet und mehrmals wegen Tapferkeit befördert. Später wurde er Journalist. 1913 ging Bierce nach Mexiko, wo er unter mysteriösen Umständen verschwand. Der Begründer des Genres der Short Story gehört neben Edgar Allan Poe und Mark Twain zu den bedeutensten amerikanischen Autoren des 19. Jahrhunderts.Gisbert Haefs, 1950 in Wachtendonk am Niederrhein geboren, lebt und schreibt in Bonn. Als Übersetzer und Herausgeber ist er unter anderem für die neuen Werkausgaben von Ambrose Bierce, Rudyard Kipling, Jorge Luis Borges und zuletzt Bob Dylan zuständig. Zu schriftstellerischem Ruhm gelangte er nicht nur durch seine Kriminalromane, sondern auch durch seine farbenprächtigen historischen Werke Hannibal, Alexander und Troja. Im Heyne Verlag erschienen zuletzt Caesar, Die Mörder von Karthago und Die Dirnen von Karthago.