Diane Arbus, Hannah Arendt, Joan Didion, Mary McCarthy, Susan Sontag und Simone Weil haben heute den Status von Ikonen. Doch während sie wegen ihres Eigensinns und ihrer Stärke mittlerweile als weibliche Identifikationsfiguren gelten, schlugen ihnen lange Zeit massive Anfeindungen entgegen, die bis zu Vorwürfen charakterlicher Deformation reichten. Angeprangert wurde der kalte und unsentimentale Blick, der ihre Werke prägte - für Frauen damals wie heute ein Skandal. Deborah Nelson spürt in ihren konzentrierten Porträts der Künstlerinnen und Denkerinnen systematisch dem Anstößigen ihres Weltzugangs nach. Jenseits von Leidenseinfühlung und ironischer Coolness bildeten sie eine Ethik ohne Tröstung aus, die auch in unseren Zeiten geforderter Identifikation und abgefragter Identität ihren Stachel behält. Deborah Nelson rekonstruiert eine bislang kaum beachtete Gegenströmung zu den etablierten intellektuellen Reaktionsmustern auf die Verheerungen des 20. Jahrhunderts: eine herausfordernde Kultur-, Gefühls- und Geschlechtergeschichte gegen den Strich, die zeigt, wie begrenzt die emotionalen Spielräume für Frauen waren und sind.
Band 44
Kartonierter Einband (Kt) | 1993
Band 64
Fester Einband | 2000
Band 71
Fester Einband | 2004
Band 73
Fester Einband | 2005
Band 76
Fester Einband | 2007
Band 78
Fester Einband | 2009
Band 79
Fester Einband | 2009
Band 83
Fester Einband | 2012
Band 84
Fester Einband | 2013
Band 88
Fester Einband | 2015
Band 89
Kartonierter Einband (Kt) | 2024
Band 90
Kartonierter Einband (Kt) | 2022
Band 91
Kartonierter Einband (Kt) | 2022
Band 92
Kartonierter Einband (Kt) | 2022
Band 93
Kartonierter Einband (Kt) | 2022
Band 94
Kartonierter Einband (Kt) | 2023
Band 95
Kartonierter Einband (Kt) | 2023
Band 96
Kartonierter Einband (Kt) | 2023
Band 97
Kartonierter Einband (Kt) | 2024
Band 98
Kartonierter Einband (Kt) | 2024
Über den Autor Deborah Nelson
Deborah Nelson lehrt als Professorin für Anglistik an der University of Chicago. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf der US-amerikanischen Nachkriegsgeschichte, ihre Repräsentation in der Literatur und Photographie sowie die Geschichte des Privaten und der Gefühle. Für »Denken ohne Trost« erhielt sie den Gordon J. Laing Award der University of Chicago Press sowie den James Russell Lowell Prize der Modern Language Association, der größte US-amerikanischen Vereinigung für Literaturwissenschaftler. Merve Emre ist nach einem Studium in Harvard und Yale außerordentliche Professorin für englische Literatur an der Oxford University. Sie ist regelmäßige Autorin für den New Yorker und twittert unter @mervatim.