Traumnovelle von Arthur Schnitzler

1925
CHF 21.50 inkl. MwSt.
ISBN: 978-3-596-29410-7
Einband: Kartonierter Einband (Kt)
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"Wie gesichert die Ordnung einer Ehe auch sei, sie hat sich, herausgefordert durch Gedanken etwa an Abenteuer, Freiheit und Gefahr, zu erweisen. Der Reiz von etwas ganz anderem, außerhalb ihrer Liegenden, gedanklich Ungetreuen, will, wenn er sich einstellt, erfahren sein: in traumhafter Wirklichkeit, zumindest in -wirklichkeitsnahem Traum. Schnitzler erzählt dies in seiner unvergleichlichen Novelle von Fridolin und Albertine. Faszinierend schildert er in strenger Gliederung das parallele, stark erotisch bestimmte Erleben des Paares in einer Nacht: er ließ sich auf mysteriöse Weise in eine orgiastische Gesellschaft führen - sie ist in die Erregung eines unvergleichbaren Traumes geglitten. Die Fremde, die Fridolin in dieser leidenschaftlichen Nacht kennenlernt, opfert sich für ihn, weil in dieser bacchantischen Runde jeder Uneingeweihte, der sich hineinbegibt, zum Tode verurteilt ist; Albertine gibt sich im Traum einem eher zufälligen Bekannten hin und sieht ruhig zu, wie ihr Mann für seine Treue zu ihr sich kreuzigen läßt. Fridolin erkennt, als sie ihm dies erzählt, in der Fremden seine eigene Frau. Der Knoten löst sich: die scheinbar voneinander unabhängige Versuchung des Mannes wie der Frau haben sich in Traumrealität entladen. Der Weg zueinander ist wieder frei durch die Erkenntnis der Gefahr, einander in der Gemeinschaft zu verlieren. Als Fridolin, noch un-sicher, fragt: »Weißt du das auch ganz gewiß?«, spricht Albertine es aus: »So gewiß, als ich ahne, daß die Wirklichkeit einer Nacht, ja daß nicht einmal die eines ganzen Menschenlebens zugleich auch seine innerste Wahrheit bedeutet.«

"Wie gesichert die Ordnung einer Ehe auch sei, sie hat sich, herausgefordert durch Gedanken etwa an Abenteuer, Freiheit und Gefahr, zu erweisen. Der Reiz von etwas ganz anderem, außerhalb ihrer Liegenden, gedanklich Ungetreuen, will, wenn er sich einstellt, erfahren sein: in traumhafter Wirklichkeit, zumindest in -wirklichkeitsnahem Traum. Schnitzler erzählt dies in seiner unvergleichlichen Novelle von Fridolin und Albertine. Faszinierend schildert er in strenger Gliederung das parallele, stark erotisch bestimmte Erleben des Paares in einer Nacht: er ließ sich auf mysteriöse Weise in eine orgiastische Gesellschaft führen - sie ist in die Erregung eines unvergleichbaren Traumes geglitten. Die Fremde, die Fridolin in dieser leidenschaftlichen Nacht kennenlernt, opfert sich für ihn, weil in dieser bacchantischen Runde jeder Uneingeweihte, der sich hineinbegibt, zum Tode verurteilt ist; Albertine gibt sich im Traum einem eher zufälligen Bekannten hin und sieht ruhig zu, wie ihr Mann für seine Treue zu ihr sich kreuzigen läßt. Fridolin erkennt, als sie ihm dies erzählt, in der Fremden seine eigene Frau. Der Knoten löst sich: die scheinbar voneinander unabhängige Versuchung des Mannes wie der Frau haben sich in Traumrealität entladen. Der Weg zueinander ist wieder frei durch die Erkenntnis der Gefahr, einander in der Gemeinschaft zu verlieren. Als Fridolin, noch un-sicher, fragt: »Weißt du das auch ganz gewiß?«, spricht Albertine es aus: »So gewiß, als ich ahne, daß die Wirklichkeit einer Nacht, ja daß nicht einmal die eines ganzen Menschenlebens zugleich auch seine innerste Wahrheit bedeutet.«

AutorSchnitzler, Arthur
EinbandKartonierter Einband (Kt)
Erscheinungsjahr1992
Seitenangabe90 S.
LieferstatusLieferbar in 24 Stunden
AusgabekennzeichenDeutsch
MasseH19.1 cm x B12.0 cm x D0.7 cm 93 g
Auflage21. Auflage
ReiheDas erzählerische Werk
Verlagsartikelnummer1011458
VerlagFischer Taschenb.

Alle Bände der Reihe "Das erzählerische Werk"

Über den Autor Arthur Schnitzler

Arthur Schnitzler (15. 5. 1862 Wien - 21. 10. 1931 ebd.) studierte ab 1879 Medizin in Wien mit anschließender Promotion und arbeitete als Arzt und Assistent seines Vaters; nach dem Tod des Vaters hatte er eine eigene Praxis. Daneben betrieb er mehr und mehr seine schriftstellerische Tätigkeit. Schnitzler ist einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne um 1900. Das Unbewusste und Motive des Fin-de-Siècle-Lebensgefühls bestimmen seine psychologische Darstellungskunst.

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